Kosovo macht ernst mit Investitionen – und das nachhaltig. Mit dem Gesetz Nr. 08/L-209 „Über nachhaltige Investitionen“, das im August 2024 in Kraft trat, setzt die Republik Kosovo ein deutliches Zeichen an internationale Kapitalgeber, insbesondere aus dem EU-Raum. Für Unternehmen und Investoren aus der DACH-Region eröffnet sich damit eine neue rechtssichere und förderfreundliche Plattform für Investitionen in Kosovo.
Was regelt das Gesetz?
Das Gesetz verfolgt drei Hauptziele:
- Förderung nachhaltiger Direktinvestitionen, vor allem in priorisierte Wirtschaftssektoren.
- Schutz der Investorenrechte, analog zu den Prinzipien der OECD und der UN.
- Stärkung des Exports, insbesondere durch neue Agenturstrukturen.
Was gilt als „nachhaltige Investition“?
Als nachhaltige Investition gelten laut Gesetz langfristige Investitionen in Aktivitäten, die zur Erreichung mindestens eines von elf festgelegten staatlichen Entwicklungszielen beitragen. Diese reichen von Innovation, Umweltverträglichkeit und Regionalentwicklung bis hin zur Stärkung von Jugendlichen, Frauen und Minderheiten.
Für wen ist das Gesetz besonders interessant?
Das Gesetz ist explizit offen für ausländische Investoren, die nun denselben rechtlichen Status wie lokale Investoren genießen – inklusive Schutz vor willkürlicher Enteignung, garantierter Kapitalrückführung und Zugang zu Förderungen.
Besonders relevant für:
- KMUs und Familienunternehmen, die ihre Lieferketten erweitern möchten.
- Industrie- und Technologieunternehmen, die Produktionsstätten in der Region aufbauen wollen.
- Impact-Investoren und ESG-orientierte Kapitalgeber.
Welche Sektoren werden gefördert?
Zu den prioritären Sektoren gehören u.a.:
- Industrie (Produktion & Verarbeitung)
- Landwirtschaft
- Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)
- Bildung, Forschung und Innovation
- Umwelt- und Abfallmanagement
- Energie, Transport und Tourismus
Welche Anreize bietet das Gesetz?
Investoren, deren Projekte in die staatlichen Zielvorgaben und Prioritätssektoren passen, können umfassende Investitionsanreize beanspruchen:
- Zoll- und Steuererleichterungen beim Import von Maschinen und Rohstoffen
- Subventionen für lokale Arbeitskräfte
- Zuschüsse für Forschung, Entwicklung und Maschinenkäufe
- Vereinfachte Verwaltungsverfahren
- Bevorzugter Zugang zu Industrie- und Technologieparks
Ab 10 Mio. Euro: Investitionen mit VIP-Status
Ab einem Investitionsvolumen von 10 Mio. Euro kann ein Projekt als „strategische Investition“ eingestuft werden. Das bedeutet u.a.:
- Vorrangige Bearbeitung bei Genehmigungen
- Langfristige Nutzung öffentlicher Grundstücke (bis zu 99 Jahre)
- Erleichterter Zugang zu staatlichen Infrastrukturprojekten
Warum jetzt?
Kosovo verfolgt mit diesem Gesetz nicht nur das Ziel, Investoren anzulocken, sondern auch den wirtschaftlichen Strukturwandel zu beschleunigen – hin zu einer grüneren, innovativeren und international vernetzten Wirtschaft. Die Anlehnung an EU-Regelwerke (z.B. Verordnung 2019/452 zur Prüfung ausländischer Direktinvestitionen) bietet DACH-Investoren einen vertrauten regulatorischen Rahmen.
Fazit: Chance mit Weitblick
Das Gesetz über nachhaltige Investitionen positioniert Kosovo als attraktiven Zukunftsstandort im Westbalkan – besonders für Unternehmen, die Nachhaltigkeit, Skalierbarkeit und Nähe zum EU-Markt kombinieren wollen. Dank klarer Regeln, rechtlichem Schutz und umfassender Förderung ist der Standort nun deutlich reifer für ernsthafte Engagements aus dem deutschsprachigen Raum.
Planen Sie eine Expansion nach Kosovo – und suchen Unterstützung?
Als deutschsprachiger Ansprechpartner begleite ich Sie gerne von der ersten Orientierung über die Entwicklung Ihres Vorhabens bis hin zum Zugang zu relevanten lokalen Partnern und Entscheidungsträgern.
Wie diese Unterstützung konkret aussieht, erfahren Sie im folgenden Blog-Artikel:
Mit Mittler nach Kosovo: Ein Leitfaden für DACH-Unternehmer
